Effektiver Jahreszins – Bedeutung & Definition

Wer sich bei Banken Geld leihen möchte, stößt auf ein unüberschaubares Angebot. Grund ist die Bankenvielfalt in Deutschland. Bunte Werbeanzeigen versprechen große Kreditsummen zu kleinen Zinsen. Dabei stehen Verbraucher immer wieder vor denselben drei Fragen:

  • Was soll finanziert werden und wie lange wird der Kredit benötigt?
  • Welche Summe ist angemessen beziehungsweise darf maximal in Anspruch genommen werden?
  • Welche Raten inklusive aller Kosten passen in den monatlichen Haushalt?

Gerade der letzte Aspekt stellt Konsumenten immer wieder unter Druck. Denn trotz Fremdfinanzierung soll das Leben regulär weitergehen. Eine ausreichende Liquidität für die kleinen Konsumbedürfnisse des Alltags muss trotz der Tilgungsraten vorhanden sein. Der Gesetzgeber hat durch Richtlinien Klarheit geschaffen und den Banken vorgeschrieben, den effektiven Jahreszins anzugeben.

Sollzins und der effektive Jahreszins – Wo ist der Unterschied?

In den bunten Werbeanzeigen wird meist mit dem Sollzins geworben. Der Grund dafür ist einfach: Er fällt regelmäßig niedriger als der effektive Jahreszins aus. Die Banken können dadurch gezielter und kundenwirksamer werben, denn ein oder zwei Prozent Zinsen schmerzen viele weniger als eine drei oder vier vor dem Komma. Doch die Bankinformationen führen oft ein hochgestelltes Sternchen oder eine kleine Zahl direkt hinter dem Sollzinssatz auf. Beides verweist auf einen deutlich kleiner geschriebenen Text im unteren Drittel. Dort führen Geldinstitute den meist höheren effektiven Jahreszins für den Ratenkredit auf. Er beinhaltet insbesondere Gebühren, die von der Bereitstellung des Geldes herrühren oder mit der Bearbeitung zusammenhängen, und so die Kosten für den Kredit erheblich beeinflussen können.

Der effektive Jahreszins – Die wichtigste Größe bei einem Vergleich

Vergleichen lohnt sich! Was für viele Bereiche des Lebens gilt, trifft erst recht auf die Inanspruchnahme einer Fremdfinanzierung zu. Denn bares Geld lässt sich mit der Gegenüberstellung mehrerer Angebote sparen. Wer es klassisch mag, informiert sich bei Geldinstituten nach den Konditionen eines Darlehens. Personen, die im Internet unterwegs sind, kommen über Vergleichsportale in wenigen Sekunden an ein günstiges Angebot. Dabei tauchen nicht selten verschiedene Prozentzahlen in den Beschreibungen auf. Wonach sollen Sie sich richten? Die wichtigste Größe stellt der effektive Jahreszins dar. Dieser Wert muss Darlehensnehmern sogar aufgrund einer Verbraucherkreditrichtlinie der Europäischen Union angegeben werden. Die Gesetzgeber wollen dadurch versteckte Konditionen verhindern. Allerdings beinhalten die Richtlinien auch Schlupflöcher für die Banken. Im effektiven Jahreszins sind unter anderem folgende Auslagen nicht eingerechnet:

  • Kosten für eine Restschuldversicherung
  • Auslagen für die Kontoführung
  • Gebühren für Sondertilgungen

Gerade die Restschuldversicherung kann ein Darlehen sehr teuer machen und den eigentlichen Darlehensbetrag mehr als verdoppeln. Achten Sie daher beim Vergleich des effektiven Jahreszinses darauf, dass auch wirklich alle Kosten eingerechnet sind und der Effektivzins für Ihre gewünschte Laufzeit gilt. Nur so verfügen Sie über einen hinreichenden Vergleichswert durch den Zinssatz.